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Schreibstart für Dresdens neue Thora-Rolle- Alle können zusehen

Ein seltenes Ritual wird sichtbar: In Dresden wird erstmals eine jüdische Thora komplett in einem öffentlichen Pavillon geschrieben. Besucher können 18 Monate lang vor dem Stadtmuseum zusehen.
KNA 23.08.2025


Die Jüdische Kultusgemeinde in Dresden lässt sich eine Thora-Rolle schreiben- und alle können dabei zuschauen. Die ersten Buchstaben setzten Rabbiner Akiva Weingarten und Yehoshua Diaz, ein speziell geschulter Schreiber (Sofer), im Dresdner Rathaus auf das Pergamentband. In den nächsten etwa 18 Monaten schreibt der Sofer mit Tinte und Gänsefeder in einem Pavillon vor dem Stadtmuseum. Durch ein Schaufenster kann man ihn beobachten.

Normalerweise ziehen sich Thora-Schreiber zurück in einen stillen Raum, weil ihnen diese streng geregelte rituelle Zeremonie Präzision und tiefe geistige Konzentration ab verlangt.

In Dresden beginne jedoch etwas ganz Besonderes, erklärte Rabbiner Weingarten. Eine Thora, das Herzstück des Judentums, werde öffentlich geschrieben, für alle sichtbar, in der Mitte der Stadt. Wir laden ein, zuzuschauen, zu fragen und zu lernen.

Zu diesem öffentlichen Bildungsprogramm gehörten auch Live-Übertragung im Internet, Führungen und Gespräche. Begleitend sind Ausstellungen, Vorträge und Workshops geplant.

Die Thora als heilige Schrift der Juden umfasst die fünf Bücher Mose. Das Pergament ist auf zwei Holzrollen gewickelt. Während des Gottesdienstes am jüdischen Ruhetag Schabbat wird sie auf einem erhöhten Tisch (Bima) entrollt und ein Abschnitt daraus gelesen.

Die Kultusgemeinde, 2021 von Rabbiner Akiva Weingarten gegründet, ist die kleinste und jüngste von drei Jüdischen Gemeinden in Dresden. Sie bezeichnet sich als egalitäre, liberal-chassidische Gemeinde. Die größte und älteste ist die Jüdische Gemeinde zu Dresden mit rund 700 Mitgliedern. Daneben gibt es eine orthodoxe von der Gruppierung Chabad Lubawitsch.

https://stmd.de/programm/ausstellungen/die-ewige-schrift-eine-thora-fuer-dresden

 

Ex-Merkel-Berater Heusgen für Anerkennung eines Palästinenserstaates

Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung. Aber sie muss verhältnismäßig sein, sagt der frühere Merkel-Berater Heusgen. Er fordert ein klares Signal Deutschlands an die Regierung Netanjahu.
KNA 23.08.2025


Der frühere Merkel-Berater in der Sicherheitspolitik, Christoph Heusgen, hat die Bundesregierung zur Anerkennung eines Palästinenserstaates aufgerufen.

Der ehemalige deutsche UN-Botschafter beklagt das Ausmaß der israelischen Bombardierungen im Gazastreifen und des Siedlungsbaus im Westjordanland. Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson, aber zur israelischen Sicherheit gehört auch, dass sich das Land nicht durch den exzessiven Einsatz militärischer Gewalt und den Bruch des Völkerrechts weltweit Feinde macht und isoliert , schreibt Heusgen.

Die Regierung von Benjamin Netanjahu lehne einen Palästinenserstaat ab und unterstütze die Siedlergewalt gegen Palästinenser im Westjordanland, so Heusgen weiter. Es steht zu befürchten, dass die Voraussage des ehemaligen US Außenministers John Kerry in Erfüllung geht, nämlich dass sich Israel zum Apartheidstaat entwickelt.

In dieser Situation soll Deutschland einen palästinensischen Staat anerkennen?

Ja, denn ein Instrument der Diplomatie- wenn es auf dem Verhandlungsweg gar nicht weiter geht- ist es, symbolische Zeichen zu setzen, sagte Heusgen. Es wird die Situation kurzfristig nicht verändern, aber ein starkes Signal der Solidarität mit dem palästinensischen Volk senden, wenn wir uns der Staatenmehrheit anschlössen. Es würde weltweit als besonders starke Geste wahrgenommen, weil Deutschland zu Recht als treuer Freund Israels gilt.

 

Papst Leo XIV. fordert gemeinsame Friedensarbeit von Religionen – Frieden ist keine spirituelle Utopie

Scharf geht Papst Leo XIV. mit Politikern und internationalen Institutionen ins Gericht. Er wirft ihnen vor, Recht, Vermittlung und Dialog nicht durchzusetzen. Darum müssen Religionsgemeinschaften und Gesellschaft ran.
KNA 23.08.2025


Bildquelle: iStock

Religionsgemeinschaften und Gesellschaft sollen sich gemeinsam für Frieden einsetzen. Das fordert Papst Leo XIV. am Donnerstag in einer Botschaft an die Teilnehmer eines Katholikentreffens in Rimini.

Dort, wo die Verantwortlichen der staatlichen und internationalen Institutionen offenbar nicht in der Lage sind, Recht, Vermittlung und Dialog durchzusetzen, müssen die Religionsgemeinschaften und die Zivilgesellschaft den Mut zur Prophezeiung aufbringen, so Leo XIV.

Dies bedeute, schon jetzt zu sehen, was aus den Trümmern und aus so viel unschuldigem Leid entstehen könne.

Frieden sei keine spirituelle Utopie, so der Papst weiter. Er ist ein bescheidener Weg, der aus alltäglichen Gesten besteht, die Geduld und Mut, Zuhören und Handeln mit einander verbinden. Jede Gemeinschaft solle ein Haus des Friedens werden, in dem die Möglichkeit des Dialoges statt Feindseligkeit vermittelt, und in dem Gerechtigkeit praktiziert und Vergebung bewahrt werde.

 

Laschet: Fake-News können Kriege auslösen

Der CDU-Politiker Armin Laschet spricht im Dom von Münster: Dort erinnert er an den Westfälischen Frieden als Vorbild. Auch für die Ukraine brauche es eine stabile Friedensordnung. Münster
KNA 21.08.2025


Fake-News können nach den Worten des CDU-Politikers Armin Laschet den Frieden bedrohen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag warnte am Mittwochabend in Münster vor gefälschten Nachrichten, Bildern und Daten, die heutzutage in Echtzeit weltweit unterwegs sein könnten.

In manchen Regionen kann ein gefälschtes Bild über ein vermeintliches Massaker an einer Minderheit einen Krieg auslösen, so Laschet.

In der Reihe Domgedanken im Sankt-Paulus-Dom von Münster forderte Laschet Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz in Kriegen.
In gewaltsamen Konflikten dürfe keine KI darüber entscheiden, welche Waffensysteme eingesetzt werden. Die letzte Entscheidung müsse beim Menschen liegen.
Dafür brauchen wir Regeln, und darauf muss sich die ganze Welt verständigen.

Nach Ansicht des ehemaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen geht von der dichten Abfolge existenzieller Ereignisse in den vergangenen Jahren eine große Belastung aus. Dass Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland bedroht sein könnten und Antisemitismus wieder aufkeime, habe sich vor wenigen Jahren noch niemand vorstellen können. Die alten bösen Geister sind wieder da, so Laschet.

Den Westfälischen Frieden, durch den im Jahr 1648 der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, würdigte Laschet als Vorbild für Friedenskonferenzen in der Welt.
Er habe die Stärke des Rechts an die Stelle des Rechts des Stärkeren gestellt.
Heute aber sei das Recht des Stärkeren immer noch ein bedeutsamer Faktor. Für die Ukraine müsse eine Friedensordnung geschaffen werden, die verhindere, dass in zwei oder drei Jahren wieder Krieg sei. Wenn sich ein solcher Überfall lohnt, dann ist morgen ganz Afrika in Aufruhr, wo es keine historisch gewachsenen Grenzen gibt , mahnte Laschet.

Grundüberzeugungen haben eine enorme Kraft, und meistens liegt es an großen Persönlichkeiten, einen entscheidenden Schritt zu gehen, führte der Politiker aus.

 

Erzbischof Bentz: Ukraine braucht mehr als Worte zur Sicherheit

Ist der Durchbruch bei den Ukraine-Friedensverhandlungen nahe? Erzbischof Udo Markus Bentz ist da skeptisch. Was aus seiner Sicht jetzt Priorität hat und welche Rolle Gebietsabtretungen spielen könnten.
KNA 21.08.2025


Trotz diplomatischer Verhandlungen auf Hochtouren hält der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz ein rasches Ende des Krieges in der Ukraine für unwahrscheinlich.

„Es ist gut, dass Bewegung in die Gespräche gekommen ist. Aber machen wir uns nichts vor: Es ist im besten Fall der Beginn eines langen Prozesses“ , sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Er sei skeptisch, ob ein echter Durchbruch greifbar nahe sei.

Die Einstellung der Kampfhandlungen müsse erste Priorität haben, betonte Bentz. Ebenso seien verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine unabdingbar. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit den Sicherheitsgarantien des Budapester Memorandums von 1994 wird sich die Ukraine ganz sicher nicht nur mit Worten zufriedengeben können. Ich gehe davon aus, dass die Garantien auch eine militärische Dimension haben werden, sagte der Erzbischof.

1994 hatten Russland, die USA und Großbritannien der Ukraine ein Sicherheitsversprechen gegeben, wenn sie ihre Atomwaffen aus sowjetischer Zeit abgebe.

Mit Blick auf die Frage nach Gebietsabtretung erklärte er: In einer idealen Welt würde es gar keine Gebietsabtretungen geben, sondern die Russische Föderation würde sich zurück ziehen. Damit ist nicht zu rechnen. Russland ist weiterhin ein autoritäres imperialistisches Regime. Doch sei schon etwas gewonnen, wenn man den imperialen Angriff in seine Schraken verweise und endlich zum Stoppen bringe. Dabei können Gebietsabtretungen vielleicht eine Rolle spielen. Dann wird es darauf ankommen, was man mit dieser Situation macht.

Bentz betonte: Einen gerechten Frieden in der Ukraine wird es langfristig nur geben können, wenn es einen grundlegenden Wandel in Russland gibt. Dazu ist das Überleben der Ukraine als demokratischer Staat aber von unverzichtbarer Bedeutung. Jetzt gelte es erstmal, die Gewalt zu reduzieren, die Ukraine aus dem Griff des Krieges zu befreien und ihr eine gesicherte Entwicklungsperspektive zu verschaffen.

Für einen stabilen Frieden braucht es laut dem Erzbischof auch eine geduldige langfristige Unterstützung der Heilungsprozesse in der Ukraine. Dazu könne die Kirche beitragen: Es geht um Zuhören, aber auch um praktische Unterstützung. Es ist entscheidend, in Beziehung zu bleiben, selbst wenn die von tiefen Verletzungen getriebene Kommunikation von vielen Vorwürfen auch an den Westen begleitet ist.

 

Papst Leo XIV. ruft zu einem Gebetstag für Frieden auf

Mit Gebeten und Fasten sollen sich Christen am Freitag weltweit für den Frieden engagieren. Das wünscht sich Papst Leo XIV.
Vatikanstadt (KNA)


Papst Leo XIV. hat zu einem Fasten und Gebetstag für den Frieden aufgerufen. Während die Er de weiterhin von Kriegen im Heiligen Land, in der Ukraine und in vielen anderen Regionen der Welt heimgesucht werde, sollten alle Gläubigen den kommenden Freitag (22. August) für Gebete für Frieden und Gerechtigkeit nutzen, sagte er während der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Damit sollten die Tränen derer getrocknet werden, die unter den anhaltenden bewaffneten Konflikten leiden. Maria, Königin des Friedens, bitte für die Völker, dass sie den Weg des Friedens finden, so Leo XIV.

Weiter rief er die Christen zu Vergebung in ihrem täglichen Leben auf. Dies bedeute nicht, das Böse zu leugnen, sondern zu verhindern, dass es weiteres Böse hervorbringe.

Es bedeutet nicht, zu sagen, dass nichts geschehen ist, sondern alles zu tun, damit nicht der Groll über die Zukunft entscheidet , erklärte der Papst.

Vergebung sei kein Vergessen oder eine Schwäche. Auch wenn der andere sie nicht annimmt, auch wenn sie vergeblich scheint, befreit die Vergebung denjenigen, der sie schenkt: Sie löst den Groll auf, gibt den Frieden zurück und führt uns zu uns selbst zurück.

 


Wehrbeauftragte: Form von Pflicht bei geplantem Wehrdienst

Komplett auf Freiwilligkeit wird wohl nicht gesetzt werden können beim geplanten Wehrdienst, sagt die scheidende Wehrbeauftragte Högl. Und erklärt, warum das so ist, und wie die Lage der Frauen in der Truppe aussieht.
19.05.2025 Berlin (KNA)

Der geplante Wehrdienst in Deutschland wird nach Worten der scheidenden Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl (SPD), nicht ohne eine Form von Pflicht auskommen. Es sei gut, dass die Bundesregierung nicht die alte und seit 2011 ausgesetzte Wehrpflicht wieder einsetzen wolle, sagte Högl dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das hätte unsere Bundeswehr überfordert. Einen ganzen Jahrgang junger Männer einzuziehen, könnte sie gegenwärtig nicht leisten. Es fehlt an Ausrüstung, Unterkünften und Ausbildern. Wenn der Aufwuchs mit Freiwilligkeit gelingt, das wäre gut. Wenn es nicht reiche, brauche es eine Pflicht. Gegenwärtig könne nicht mit mehr als 5.000 Soldatinnen und Soldaten begonnen werden“, erklärte Högl.

Aber 5.000 können nur ein erster Schritt sein. Die Zahl muss weiter aufgestockt werden. Die offizielle Zielmarke seien 203.000 aktive Soldatinnen und Soldaten bis 2031, plus Reserve. Seit Jahren haben wir rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten, und der Aufwuchs gelingt bisher nicht. Personal zu gewinnen und Personal zu binden, ist derzeit die größte Aufgabe für die Bundeswehr.

Högl sieht großen Handlungsbedarf hinsichtlich von Frauen in der Bundeswehr- und beklagt auch sexuelle Übergriffe in der Truppe. „Es fehlt noch immer an passenden Uniformen für Soldatinnen und an ausreichend sanitären Einrichtungen. Und leider gibt es auch sexuelle Übergriffe in der Bundeswehr. Wir haben jetzt seit über 20 Jahren Frauen in allen Teilen der Bundeswehr. Doch die Bundeswehr verfehlt das im Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz festgelegte Ziel von 20 Prozent Frauen in den Streitkräften.“ Der Anteil liege seit Jahren bei 13 Prozent, und auch das nur, wenn die rund 50 Prozent Frauenanteil im Sanitätsdienst mitgerechnet werden. Auch gebe es zu wenige Frauen in Führungspositionen, sagte Högl. „Der Frauenanteil muss dringend aufwachsen. Deswegen hoffe ich, dass Frauen bei der Personalwerbung gezielt angesprochen werden.“

 


Hilfsorganisation: Krieg richtet sich immer mehr gegen Zivilisten

In 74 Ländern sind im Jahr 2024 Zivilisten Opfer von Explosivwaffen geworden. Besonders zugenommen haben Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser und Hilfskonvois. In einigen Regionen ist die Lage besonders ernst.
21.05.2025 München (KNA)

Weltweit ist die Zahl ziviler Kriegsopfer 2024 stark gestiegen. Das geht aus einem neuen Bericht der Organisation International Network on Explosive Weapons hervor, wie dessen Mitherausgeber Handicap International in München mitteilte.

Konfliktparteien hielten sich nicht an Verträge und Grundsätze, sondern griffen wahllos an, sagte die Leiterin der Politischen Abteilung von Handicap International Deutschland, Eva Maria Fischer. Zivilisten würden sogar zunehmend direkt ins Visier genommen. In einigen Fällen zielten Belagerungen nicht mehr nur darauf ab, Schlachten zu gewinnen, sondern die Bevölkerung zu terrorisieren, zu verletzen und zu töten. So hätten Explosivwaffen 2024 in 74 Ländern Menschen getötet, verletzt oder zivile Infrastruktur beschädigt, heißt es. Betroffen sei vor allem die Zivilbevölkerung in den Palästinensischen Gebieten, aber auch im Libanon, in Myanmar, im Sudan, Syrien und der Ukraine.

Explosivwaffen ist ein Sammelbegriff für verschiedene Munitionsarten wie Fliegerbomben, Granaten, Raketen und Sprengfallen. Im Gesundheitswesen sei ein Anstieg der Angriffe um 64 Prozent zu verzeichnen (1.857 Vorfälle); Bildungseinrichtungen seien mehr als doppelt so oft betroffen wie zuvor (861 Vorfälle). Angriffe auf humanitäre Hilfsmaßnahmen seien mit 1.631 Fällen fast fünfmal so oft vorgekommen wie noch 2023.

 


Kolumbien will im Vatikan über Frieden mit Guerilla verhandeln

Bei seinem Treffen mit Papst Leo XIV. machte der kolumbianische Präsident dem neuen Kirchenoberhaupt einen Vorschlag, um den ins Stocken geratenen Gesprächen mit den ELN-Rebellen wieder neuen Schwung zu verleihen.
20.05.2025, Bogota (KNA)

Wegen der jüngsten Gewaltausbrüche in der Unruheregion Catatumbo liegen die Friedensgespräche der kolumbianischen Regierung mit der marxistischen ELN Guerilla seit Mitte Januar auf Eis. Nun könnte Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen kommen. „Ich habe mit dem Papst darüber gesprochen, wie der Vatikan Schauplatz für neue Friedensgespräche sein könnte“, sagte der kolumbianische Präsident Gustavo Petro nach einem Treffen mit Leo XIV. im Vatikan.

Rechtsexpertin Tania Luna von der Universität Javeriana sagte der Zeitung El Tiempo, der Vatikan habe nicht nur die Legitimität, sondern auch die logistischen Möglichkeiten und die symbolische Kraft, eine Schlüsselrolle bei einer eventuellen Vermittlung zu spielen. Der Vatikan verfüge über eines der größten diplomatischen Netzwerke der Welt, mit der moralischen Autorität und der Fähigkeit, Millionen von Gläubigen zu mobilisieren. Darüber hinaus habe der Vatikan bereits in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Vermittlung zwischen Staaten gespielt, insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechte.

Die Schlüsselfrage ist jedoch nicht, ob er dies tun kann, sondern was vermittelt werden soll und auf welcher Grundlage, sagte Luna.

Die Kolumbianische Bischofskonferenz hatte sich jüngst zu den Kämpfen in der Unruheprovinz Catatumbo geäußert: Gewalt erzeugt mehr Gewalt, verursacht irreparable mensch iche Verluste, sät mehr Hass, Spaltung und Armut. Zugleich boten sich die Bischöfe auch als Vermittler an: Wir bekräftigen unsere Bemühungen, mit den Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um das soziale Gefüge wiederherzustellen und Versöhnungs- und Friedensinitiativen zu fördern.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat seine Präsidentschaft unter das Motto „Paz total“ (Kompletter Frieden) gestellt und Verhandlungen mit allen bewaffneten Akteuren aufgenommen. Doch ausgehandelte Waffenstillstände werden immer wieder gebrochen. Guerillabanden nutzen die Zurückhaltung des Militärs, um ihre lokale Machtposition in den Territorien auszubauen.

Im vergangenen Jahr stieg die Kokainproduktion in Kolumbien stark an. Aufgrund der jüngsten Gewaltausbrüche liegen die Friedensgespräche mit der ELN auf Eis. Die FARC-Dissidenten, abtrünnige Kämpfer der 2016 befriedeten FARC-Guerilla, fühlten sich ohnehin nicht an den vom damaligen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos ausgehandelte Friedensabkommen gebunden.

 


Bildquelle: iStock

Papst ruft Kirchen und Religionen zum Einsatz für Frieden auf

Bei der Einführungsmesse von Leo XIV. waren auch Hunderte Vertreter christlicher Kirchen sowie anderer Religionen auf den Petersplatz gekommen. Der Papst holt auf ihre Unterstützung für seine neue Aufgabe.
20.05.2025, Vatikanstadt (KNA)

Papst Leo XIV. hat Kirchen und Religionen zum gemeinsamen Einsatz für Frieden aufgerufen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir, wenn wir uns einig sind und frei von ideologischen und politischen Zwängen, wirksam 'Nein' zum Krieg und 'Ja' zum Frieden, 'Nein' zum Wettrüsten und 'Ja' zur Abrüstung, 'Nein' zu einer Wirtschaft, die die Völker und die Erde verarmt, und 'Ja' zur ganzheitlichen Entwicklung sagen können“, sagte er am Montag im Vatikan.

In einer von Gewalt und Konflikten gezeichneten Welt leistet jede der hier vertretenen Gemeinschaften ihren eigenen Beitrag an Weisheit, Mitgefühl und Engagement für das Wohl der Menschheit und den Schutz unseres gemeinsamen Zuhauses. Der Papst äußerte sich bei einer Audienz für Vertreter christlicher Kirchen, kirchlicher Gemeinschaften sowie anderer Religionen. „Das Zeugnis unserer Geschwisterlichkeit, das wir hoffentlich mit wirkungsvollen Gesten zum Ausdruck bringen können, wird sicherlich zum Aufbau einer friedlicheren Welt beitragen, wie es sich alle Männer und Frauen guten Willens von Herzen wünschen“. Er dankte ihnen für die Teilnahme an seiner Amtseinführung am Sonntag. „Ihre Anwesenheit und Ihre Gebete sind mir ein großer Trost und eine große Ermutigung“.

Insbesondere betonte der Papst seine brüderliche Zuneigung zu Vertretern der Ostkirche, allen voran dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. Ihn hatte Leo XIV. am Montag zudem in Privataudienz empfangen.

 


Entwicklungsministerin will Kürzungen im Etat verhindern

Weniger Geld für Entwicklungshilfe- das steht sogar im Koalitionsvertrag. Trotzdem warnt die Ressortministerin vor Ein schnitten. Die Hilfsgelder aus Deutschland seien wichtiger denn je.
20.05.2025, Berlin (KNA)

Trotz gegenteiliger Vereinbarungen der schwarz-roten Koalition will sich Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) gegen Kürzungen in ihrem Etat wehren. „Ich will den Haushaltsberatungen nicht vor greifen. Aber sie können sicher sein: Ich werde für den Etat meines Ressorts kämpfen“, sagte die Ministerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Noch nie sei die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung so wichtig gewesen wie heute. Besonders die nationalistischen Tendenzen entscheidender Partner, wie der Rückzug der USA, treffen die Entwicklungspolitik auf das Härteste. Damit steigen die Herausforderungen: Mehr Armut, mehr Hunger, Epidemien, mehr Flüchtlinge, mahnte sie. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) fordert von allen Ressorts Einsparungen. Kürzungen bei der Entwicklungshilfe sind im Koalitionsvertrag fest vereinbart. Alabali-Radovan bestätigt, dass es bei den Koalitionsverhandlungen um den Fort bestand des Entwicklungsministeriums gegangen war. Lars Klingbeil und die SPD haben in den Koalitionsverhandlungen hart gekämpft für den Erhalt des Ministeriums und die Entwicklungspolitik, betonte sie.

 


Ex-Kanzlerin Merkel: Werden dem Klimawandel bis heute nicht gerecht

Angela Merkel blickt selbstkritisch auf ihre Klimapolitik zurück- und fragt auf dem Kirchentag in Hannover: Tun wir genug für unser Überleben? Zweifel bleiben, ebenso ihr Appell zum Mut.
Von Hannah Schmitz (KNA) 02.05.2025

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel beschäftigt nach eigenem Bekunden bis heute die Frage, ob sie in ihrer Amtszeit genug für den Klimaschutz getan hat. Tatsache bleibe, dass die Welt trotz aller Mühen dieser Menschheitsaufgabe bis heute nicht gerecht werde. Die Frage, ob wir genug tun, bleibt leider unbeantwortet , sag te sie am Donnerstag auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover.

Die frühere Kanzlerin und Tochter eines evangelischen Pfarrers war dort zur Bibelarbeit eingeladen. Die CDU Politikerin berichtete davon, wie ihr Vertrauen in Gott und Menschen in politischen Krisen geholfen habe. Zu wissen, dass Situationen nicht ausweglos sind, habe ihr Kraft gegeben.

Mit Blick auf den Klimawandel bleibe die Frage, ob die Menschheit genug tue, um Entscheidungen für das eigene Überleben rechtzeitig zu treffen. Sind wir dazu willens und in der Lage? fragte Merkel. Bis jetzt sei der Beweis dafür noch nicht erbracht, das laste schwer auf ihr. Es bedarf noch größeren Mutes, noch mehr Stärke, noch mehr Beherztheit von jedem von uns, um wirklich der Bewahrung der Schöpfung und des Überlebens der Menschheit gerecht zu werden.

Die frühere Kanzlerin appellierte vor einem applaudieren den Publikum, jeden Tag weiter das scheinbar Unmögliche weiterzubetreiben und sich nicht entmutigen zu lassen. Auch sie habe in ihrer politischen Karriere stets versucht, nicht in Entweder-Oder zu denken, sondern Kompromisse zu suchen.

Vielleicht können alle satt werden, vielleicht können alle eine Möglichkeit finden, so Merkel.

 


Kirchen: 8. Mai 1945 war Tag der Befreiung und des Aufbruchs

Das Ende des Zweiten Weltkriegs ebnete den Weg in ein neues Europa. Die beiden großen Kirchen zeigen sich dankbar für diese Entwicklung. Zugleich warnen sie vor neuen Bedrohungen des Friedens von außen und innen.
KNA 07.05.2025

Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben den 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung und des Aufbruchs in eine neue, bessere Zeit charakterisiert. Obwohl Europa in Trümmern gelegen habe und Millionen Menschen durch den Krieg und die Vernichtungsmaschinerie des NS-Staates ihr Leben verloren hätten, habe mit dem Kriegsende am Donnerstag vor 80 Jahren eine Zeit von Versöhnung, Frieden, europäischem Zusammenwachsen und transatlantischer Freundschaft begonnen, erklärten der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bischöfin Kirsten Fehrs, am Mittwoch in Bonn und Hannover.

Zum Gedenken gehört die Verantwortung für die Zukunft, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Zu den Gründen für den Zivilisationsbruch der NS-Herrschaft gehöre, dass die Demokratie in Deutschland nicht genügend Verteidiger und Verteidigerinnen hatte, die bereit waren, sich den ernsten Herausforderungen der Zeit zu stellen, tragfähige Kompromisse auszuhandeln und der Gewalt rechtzeitig entgegenzutreten, so Fehrs und Bätzing.

Der Aufstieg des Nationalsozialismus sei auch Folge von Abstiegsängsten und-erfahrungen großer Teile der Bevölkerung und der Krise der traditionellen Ordnungen gewesen: Mit dem Wunsch nach radikaler Änderung der Verhältnisse ging eine Relativierung, Aufgabe, auch offene Ablehnung der christlichen, humanistischen und aufklärerischen Werte und ihres Menschenbildes einher.

Die Kirchen erinnerten gleichzeitig an die europäische Aufbauarbeit einer globalen Friedenssicherung. Mit der gemeinsamen Verpflichtung der Staaten auf Gewaltfreiheit und Menschenrechte 1990 wurde ein neues Zeitalter begründet, hieß es. Europa und auch die Deutschen durften die befreiende Erfahrung machen, dass Schuld und Gewalt und ihre Folgen nicht das letzte Wort haben müssen, so die Kirchen Repräsentanten.

Freiheit und Frieden, Recht und Menschenwürde würden aber nicht nur von außen bedroht. Es gelte, diese Werte auch im Innern zu verteidigen. Aus der Dankbarkeit für die Versöhnung erwächst der Wille: Diesmal verteidigen wir unsere Werte. Allen Versuchen, die Geister von Gewalt und Menschenfeindlichkeit wieder zu beleben, halten wir entgegen: Nicht mit uns, nie wieder!

 

Kardinäle senden vor der Papstwahl weltweiten Friedensappell

Alle Päpste des vergangenen Jahrhunderts haben sich für Frieden eingesetzt. Angesichts der kriegerischen Weltlage über nehmen nach dem Tod von Franziskus und vor der Wahl seines Nachfolgers dies die Kardinäle in Rom.
Vatikanstadt (KNA) 07.05.2025


Kurz vor Beginn der Papstwahl haben die in Rom versammelten Kardinäle weltweit zu schnellstmöglichen Friedensbemühungen aufgerufen. Mit Bedauern sähen sie, dass bisherige Anstrengungen in der Ukraine, in Nahost und anderen Regionen keine Erfolge gebracht hätten, erklärten die Kardinäle am Dienstag im Vatikan. Wir appellieren nachdrücklich an alle beteiligten Partei en, so bald wie möglich einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen und ohne Vorbedingungen und weitere Verzögerungen den von den beteiligten Völkern und der ganzen Welt seit langem ersehnten Frieden auszuhandeln, heißt es in der Erklärung.

 


Ein Überblick über die Konklave der Nachkriegszeit

Wer wird der nächste Papst? Wie lange dauert es, bis der weiße Rauch über dem Petersplatz aufsteigt? Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt: Meist ging es doch sehr zügig.
Bonn (KNA) 07.05.2025

2013:
Am 12. März ziehen 115 Kardinäle aus 48 Ländern ins Konklave ein, das von Giovanni Battista Re als Vizedekan des Kardinalskollegiums geleitet wird. Zwei Kardinäle haben wegen Krankheit abgesagt. Unter den Wählern sind sechs Deutsche: die Kurienkardinäle Walter Kasper und Paul Josef Cordes; Joachim Meisner, Erzbischof von Köln; Karl Lehmann, Bischof von Mainz; Reinhard Marx, Erzbischof von München-Freising und Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Berlin. Am 13. März wird der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, gewählt. Er nimmt den Papstnamen Franziskus an.

2005:
Am 18. April ziehen 115 Kardinäle in das erste Konklave des dritten Jahrtausends, das von Kardinaldekan Josef Ratzinger geleitet wird. Zwei Kardinäle fehlen wegen Krankheit. Sechs deutsche Kardinäle nehmen teil: Friedrich Wetter, Erzbischof von München-Freising; Georg Sterzinsky, Erzbischof von Berlin; Joachim Meisner, Erzbischof von Köln; Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz; Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, und Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation. Kardinal Ratzinger wird am 19. April gewählt und nimmt den Papstnamen Benedikt XVI. an.

1978:
Ins zweite Konklave des Jahres 1978 ziehen am 14. Oktober 111 Kardinäle ein; es wird von Kardinal Jean-Marie Villot geleitet. Ein Kardinal sagt wegen Krankheit ab. Sechs Kardinäle aus Deutschland nehmen teil: Alfred Bengsch, Bischof von Berlin; Joseph Höffner, Erzbischof von Köln; Joseph Ratzinger, Erzbischof von München-Freising; Kurienkardinal Joseph Schröffer und Hermann Volk, Bischof von Mainz. Am 16. Oktober wird der Krakauer Erzbischof Karol Wojtyla zum Papst gewählt; er nimmt den Namen Johanes Paul II. an.

1978:
Ins erste Konklave 1978 ziehen am 25. August 111 Kardinäle ein; drei fehlen wegen Krankheit. Es ist das erste Konklave, bei dem die über 80-jährigen Kardinäle nicht mehr wählen dürfen. Geleitet wird es von Kardinal Jean Marie Villot. Sechs Kardinäle aus Deutschland nehmen teil: Alfred Bengsch, Bischof von Berlin; Joseph Höffner, Erzbischof von Köln; Joseph Ratzinger, Erzbischof von München Freising; Kurienkardinal Joseph Schröffer und Hermann Volk, Bischof von Mainz. Am 26. August wird der Patriarch von Venedig, Albino Luciano, zum Papst gewählt; er nimmt den Doppelnamen Johannes Paul I. an.

1963:
Am 19. Juni ziehen 80 Kardinäle ins Konklave ein, das vom französischen Kurienkardinal Eugène Tisserant geleitet wird. Zwei Kardinäle können nicht dabei sein; einer aus gesundheitlichen, der andere aus politischen Gründen. Drei Deutsche sind unter den Wählern: Kurienkardinal Augustin Bea; Julius Döpfner, Erzbischof von München-Freising, und Josef Frings, Erzbischof von Köln. Am 21. Juni wählen die Kardinäle den Mailänder Erzbischof Giovanni Battista Montini. Er nimmt den Papstnamen Paul VI. an.

1958:
Am 25. Oktober ziehen 51 Kardinäle ins Konklave ein. Zwei fehlen aus politischen Gründen; ein dritter Kardinal ist wenige Stunden vor Beginn des Konklaves gestorben. Geleitet wird es von dem italienischen Kurienkardinal Benedetto Aloisi Masella. Zwei deutsche Kardinäle nehmen teil: der Erzbischof von Köln, Josef Frings, und Joseph Wendel, Erzbischof von München-Freising. Gewählt wird am 28. Oktober der Patriarch von Venedig, Angelo Roncalli; er nimmt den Papstnamen Johannes XXIII. an.

 


Wehrbeauftragte Högl: Pflichtjahr auch für Frauen zeitgemäß

In Israel müssen auch Frauen seit 1949 Wehrdienst leisten. In Dänemark ist dies ab 2026 geplant. Der Koalitionsvertrag setzt indes auf Freiwilligkeit von Männern und Frauen. Die Wehrbeauftragte ist für eine andere Lösung.
KNA

Frauen als Pflegerinnen oder Soldatinnen? Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), befürwortet ein gesellschaftliches Pflichtjahr auch für Frauen.

Zur Gleichberechtigung gehören Rechte und Pflichten. Perspektivisch brauchen wir daher ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für Männer und Frauen. Das wäre zeitgemäß, würde den Zusammenhalt stärken und auch jedem und jeder Einzelnen guttun, sagte sie am Freitag der Katholischen Nachrichten Agentur (KNA) auf Anfrage.

Alle Menschen im Land sollten eine Zeit lang etwas für unsere Gesellschaft tun. Das muss nicht zwingend nur die jungen Menschen betreffen und vor allem auch nicht nur die Männer. Der Dienst in der Bundeswehr könnte dann ein Teil des Gesellschaftsjahres sein, so Högl weiter. Andere könnten sich auch im sozialen Bereich, im Katastrophenschutz, im Klimaschutz oder in der Denkmalpflege engagieren. Ein solches gesamtgesellschaftliches Modell brauche aber dringend eine verpflichtende Erfassung, und es darf keine Nachteile für die berufliche Karriere geben, mahnte die Wehrbeauftragte.

Die Leistungen eines Gesellschaftsjahres könnten zum Beispiel auch für den Beruf, die Ausbildung und das Studium anerkannt werden.

 


Union und SPD wollen Freiwilligendienste stärken

Das verpflichtende Dienstjahr kommt nicht. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD kommt das Wort nicht einmal vor. Wehr- und Freiwilligendienst hingegen schon.
Von Niklas Hesselmann
KNA 10.04.2025

Union und SPD setzen weiterhin auf das Freiwillige Soziale Jahr und einen nicht verpflichtenden Wehr dienst. Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert, heißt es im am Mittwoch in Berlin vorgestellten Koalitionsvertrag.

Noch in diesem Jahr sollen die Voraussetzungen für die Musterungen geschaffen werden. Vorbild dafür sei Schweden, wo jährlich 18-Jährige angeschrieben und ein Teil von ihnen gemustert wird. So soll die Bereitschaft erhöht werden, dass Männer und Frauen sich für den einjährigen Wehrdienst entscheiden. Der bisherige und möglicherweise auch zukünftige Verteidigungsminister, Boris Pistorius (SPD), hatte sich bereits in der Vergangenheit für dieses Modell ausgesprochen. Zugleich möchte die künftige schwarz-rote Koalition die Freiwilligendienste und das Freiwillige Soziale Jahr stärken. Dazu heißt es in dem Papier: Wir wollen es Jugendlichen ermöglichen, sich unabhängig vom Geldbeutel der Eltern für einen Freiwilligendienst zu entscheiden. Dafür sollen mehr Stellen geschaffen und mehr Finanzmittel für ein höheres Taschengeld zur Verfügung gestellt werden. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Defaa forderte ein Gesamtkonzept für einen attraktiven Gesellschaftsdienst . Für die im Koalitionsvertrag verstreuten Vorhaben sei dringend ein Gesamtkonzept notwendig. Sie verwies dabei auf die Idee eines allgemeinen freiwilligen Gesellschaftsdienstes, der auf einer Wahlpflicht basiere. Vorgeschaltet wäre am Ende der Schulzeit eine verbindliche Beratung über den Wehrdienst, Bevölkerungsschutz und Freiwilligendienste.

 


Militärseelsorge: Beratungsbedarf von Soldaten nimmt zu

Ukraine-Krieg, Litauen-Einsatz, Wehrpflicht: Es gibt zahlreiche Themen, die nicht nur die Gesellschaft beschäftigen, sondern auch die Soldaten der Bundeswehr. Das erlebt die katholische Militärseelsorge zunehmend. Berlin/Essen
KNA

Bei der katholischen Militärseelsorge häufen sich nach eigenen Angaben Beratungsanfragen von Soldaten rund um mögliche Kriege und Auslandseinsätze. Ein Grund sei seit 2022 der Krieg in der Ukraine, sagte der Sprecher der Militärseelsorge, Norbert Stäblein, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.

Konkret gehe es da bei etwa um den Aufbau der Panzerbrigade 45 in Litauen dem ersten Großverband der Bundeswehr, der als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg dauerhaft im Ausland stationiert sein wird. Der Verband wurde am 1. April in Dienst gestellt und soll künftig knapp 5.000 Soldaten umfassen. Neben Sorgen der Soldaten um einen scharfen Einsatz an der Nato-Ostflanke bringe das Vorhaben auch alltägliche Probleme mit sich, so der Sprecher. Es geht nicht nur um Ängste und Schuldfragen im Kriegsfall. Es geht auch um Fragen zu einer Beziehung auf Distanz- mit einem Partner in Litauen und einem in Deutschland.

Weitere Anfragen drehten sich um die Kommunikation in der Familie, führte Stäblein aus. Viele Soldaten sind etwa sprachlos, wenn ihre Kinder fragen, was passiert, wenn ihre Eltern in den Krieg müssen. Um zu solchen Themen aufzuklären, böten die katholische, evangelische und jüdische Militärseelsorge neben Beratungen auch die Broschüre „Mit Kindern über den Krieg reden“ an. Außerdem gebe es extra Kinderbücher, die mit Titeln wie „Lena und Papas Ausland seinsatz“ oder „Wie ist es, wenn es Krieg gibt“ schwierige Fragen für Kinder verständlich darstellten.

 


Katholischer Militärbischof Overbeck plädiert für Dienstpflicht

Ob Wehrpflicht oder Freiheitsdienst: Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck spricht sich für mehr gesellschaftlichen Einsatz aus- von Männern wie Frauen.
KNA 10.04.2025

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck spricht sich für ein Gesellschaftsjahr für Männer und Frauen aus. Die Wehrpflicht könnte hierbei eine Option sein, sagte der Essener Bischof dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Kiel.

Angesichts des Zustands karitativer Einrichtungen, etwa Krankenhäuser und Kitas, müsse jeder etwas für die Gesellschaft tun. Junge Menschen könnten hierbei wachsen und reifen, so Overbeck. Der Bischof hält auch den Vorschlag der Grünen für bedenkenswert, einen allgemeinen Freiheitsdienst für Menschen im Alter zwischen 18 und 67 Jahren einzuführen. „Richtig finde ich, dass die Last für die Verteidigung nicht allein der jungen Generation auferlegt werden darf“ , sagte Overbeck. Auf die Frage, ob Wehrpflichtige in einem möglichen bewaffneten Konflikt auch an die Front geschickt werden sollten, erklärte der Bischof: „Ob Cyberwar oder persönlich im Feuergefecht: Jeder Soldat an der Front ist einer zu viel.“ Er fürchte aber, dass es in einer kriegerischen Auseinandersetzung in einer Armee wohl keine Komfortzone mehr geben werde.

 

Militärbischof Overbeck: Keinen Frieden um jeden Preis in der Ukraine

Militärbischof Overbeck sieht in den russisch-amerikanischen Gesprächen ein fatales Signal. Die Ukraine werde am Verhandlungstisch erneut zum Opfer gemacht, kritisiert er. Und wirft der deutschen Politik Schweigen vor.
KNA 10.04.2025


Für den katholischen Militärbischof Franz Josef Overbeck darf es in der Ukraine keinen Frieden um jeden Preis geben. Die sogenannten Verhandlungen zwischen Russland und den USA machen einen Machthaber wie Russlands Präsidenten Putin praktisch zu einem Gewinner , sagte Overbeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Hannover im Interview. Die angegriffene Ukraine soll laut Overbeck am Verhandlungstisch ein weiteres Mal zum Opfer gemacht werden. Sollte das geschehen, wären die Grundlagen für die nächsten Konflikte programmiert. Aktuell führten die USA und Russland die Weltordnung, die sich auf die Unverletzbarkeit der Grenzen stütze, ad absurdum.

Der Bischof kritisierte auch die politischen Kräften in Deutschland, die zu dem Thema weitgehend schwiegen. Auch das Sterben von Soldaten und Zivilisten werde durch einen Frieden nach amerikanisch-russischen Ideen nur vordergründig beendet, sagte Overbeck. Würde die Ukraine noch einmal zum Opfer gemacht, würde dies bedeuten, dass künftig das Recht des Stärkeren über die Stärke des Rechts siegt. Das war noch nie gut für die Menschheit.

 

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