Ein Überblick über die Konklave der Nachkriegszeit
Wer wird der nächste Papst? Wie lange dauert es, bis der weiße Rauch über dem Petersplatz aufsteigt? Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt: Meist ging es doch sehr zügig.
Bonn (KNA) 07.05.2025
2013:
Am 12. März ziehen 115 Kardinäle aus 48 Ländern ins Konklave ein, das von Giovanni Battista Re als Vizedekan des Kardinalskollegiums geleitet wird. Zwei Kardinäle haben wegen Krankheit abgesagt. Unter den Wählern sind sechs Deutsche: die Kurienkardinäle Walter Kasper und Paul Josef Cordes; Joachim Meisner, Erzbischof von Köln; Karl Lehmann, Bischof von Mainz; Reinhard Marx, Erzbischof von München-Freising und Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Berlin. Am 13. März wird der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, gewählt. Er nimmt den Papstnamen Franziskus an.
2005:
Am 18. April ziehen 115 Kardinäle in das erste Konklave des dritten Jahrtausends, das von Kardinaldekan Josef Ratzinger geleitet wird. Zwei Kardinäle fehlen wegen Krankheit. Sechs deutsche Kardinäle nehmen teil: Friedrich Wetter, Erzbischof von München-Freising; Georg Sterzinsky, Erzbischof von Berlin; Joachim Meisner, Erzbischof von Köln; Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz; Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, und Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation. Kardinal Ratzinger wird am 19. April gewählt und nimmt den Papstnamen Benedikt XVI. an.
1978:
Ins zweite Konklave des Jahres 1978 ziehen am 14. Oktober 111 Kardinäle ein; es wird von Kardinal Jean-Marie Villot geleitet. Ein Kardinal sagt wegen Krankheit ab. Sechs Kardinäle aus Deutschland nehmen teil: Alfred Bengsch, Bischof von Berlin; Joseph Höffner, Erzbischof von Köln; Joseph Ratzinger, Erzbischof von München-Freising; Kurienkardinal Joseph Schröffer und Hermann Volk, Bischof von Mainz. Am 16. Oktober wird der Krakauer Erzbischof Karol Wojtyla zum Papst gewählt; er nimmt den Namen Johanes Paul II. an.
1978:
Ins erste Konklave 1978 ziehen am 25. August 111 Kardinäle ein; drei fehlen wegen Krankheit. Es ist das erste Konklave, bei dem die über 80-jährigen Kardinäle nicht mehr wählen dürfen. Geleitet wird es von Kardinal Jean Marie Villot. Sechs Kardinäle aus Deutschland nehmen teil: Alfred Bengsch, Bischof von Berlin; Joseph Höffner, Erzbischof von Köln; Joseph Ratzinger, Erzbischof von München Freising; Kurienkardinal Joseph Schröffer und Hermann Volk, Bischof von Mainz. Am 26. August wird der Patriarch von Venedig, Albino Luciano, zum Papst gewählt; er nimmt den Doppelnamen Johannes Paul I. an.
1963:
Am 19. Juni ziehen 80 Kardinäle ins Konklave ein, das vom französischen Kurienkardinal Eugène Tisserant geleitet wird. Zwei Kardinäle können nicht dabei sein; einer aus gesundheitlichen, der andere aus politischen Gründen. Drei Deutsche sind unter den Wählern: Kurienkardinal Augustin Bea; Julius Döpfner, Erzbischof von München-Freising, und Josef Frings, Erzbischof von Köln. Am 21. Juni wählen die Kardinäle den Mailänder Erzbischof Giovanni Battista Montini. Er nimmt den Papstnamen Paul VI. an.
1958:
Am 25. Oktober ziehen 51 Kardinäle ins Konklave ein. Zwei fehlen aus politischen Gründen; ein dritter Kardinal ist wenige Stunden vor Beginn des Konklaves gestorben. Geleitet wird es von dem italienischen Kurienkardinal Benedetto Aloisi Masella. Zwei deutsche Kardinäle nehmen teil: der Erzbischof von Köln, Josef Frings, und Joseph Wendel, Erzbischof von München-Freising. Gewählt wird am 28. Oktober der Patriarch von Venedig, Angelo Roncalli; er nimmt den Papstnamen Johannes XXIII. an.