Wehrbeauftragte Högl: Pflichtjahr auch für Frauen zeitgemäß
In Israel müssen auch Frauen seit 1949 Wehrdienst leisten. In Dänemark ist dies ab 2026 geplant. Der Koalitionsvertrag setzt indes auf Freiwilligkeit von Männern und Frauen. Die Wehrbeauftragte ist für eine andere Lösung.
KNA
Frauen als Pflegerinnen oder Soldatinnen? Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), befürwortet ein gesellschaftliches Pflichtjahr auch für Frauen.
Zur Gleichberechtigung gehören Rechte und Pflichten. Perspektivisch brauchen wir daher ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für Männer und Frauen. Das wäre zeitgemäß, würde den Zusammenhalt stärken und auch jedem und jeder Einzelnen guttun, sagte sie am Freitag der Katholischen Nachrichten Agentur (KNA) auf Anfrage.
Alle Menschen im Land sollten eine Zeit lang etwas für unsere Gesellschaft tun. Das muss nicht zwingend nur die jungen Menschen betreffen und vor allem auch nicht nur die Männer. Der Dienst in der Bundeswehr könnte dann ein Teil des Gesellschaftsjahres sein, so Högl weiter. Andere könnten sich auch im sozialen Bereich, im Katastrophenschutz, im Klimaschutz oder in der Denkmalpflege engagieren. Ein solches gesamtgesellschaftliches Modell brauche aber dringend eine verpflichtende Erfassung, und es darf keine Nachteile für die berufliche Karriere geben, mahnte die Wehrbeauftragte.
Die Leistungen eines Gesellschaftsjahres könnten zum Beispiel auch für den Beruf, die Ausbildung und das Studium anerkannt werden.