Vor 30 Jahren brach in Bosnien-Herzegowina Krieg aus – jetzt ist der fragile Frieden wieder gefährdet

Anfang April 1992, also vor 30 Jahren, brach in Bosnien-Herzegowina - mitten in Europa – Krieg aus. Anfang 1995 wurde mühsam ein Friedensabkommen geschlossen. Der Völkermord von Srebrenica kostete über 8.000 Menschen muslimischen Glaubens in nur wenigen Tagen das Leben. Im ganzen Land wurden Menschen aufgrund ihrer Religion oder ethnische Zugehörigkeit vertrieben und ermordet. Über 100.000 Menschen verloren ihr Leben, rund 2 Millionen Menschen wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.

Trotz des Friedensabkommens ist das Land seit damals nicht wirklich zur Ruhe gekommen. Der Krieg in der Ukraine hat die Situation weiter destabilisiert. Die serbische Volksgruppe schert aus, will sich abspalten – und wird dabei aus Russland unterstützt.

Wie geht es weiter mit Bosnien-Herzegowina?

Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina warnt vor Spaltungstendenzen in Bosnien

KNA


Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina, Christian Schmidt, warnt vor Spaltungstendenzen in Bosnien-Herzegowina. Als Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft soll er den demokratischen Übergang und die Integration des Landes in Europa voranbringen. Das Amt wurde im Anschluss an den Friedensvertrag von Dayton eingerichtet. Das Abkommen beendete 1995 einen rund drei Jahre währenden Krieg. Mit schätzungsweise 100.000 Toten und zwei Millionen Vertriebenen markierten die Kämpfe den blutigen Höhepunkt der sogenannten Jugoslawien-Kriege. In diesen Tagen jährt sich der Beginn des Bosnien-Krieges zum 30. Mal.

„Meine Aufgabe ist, den Dayton-Vertrag zu exekutieren, und der sieht die territoriale Integrität von Bosnien-Herzegowina vor“, sagte Schmidt im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Jeder, der Selbstständigkeitsfantasien hat, kriegt es mit der internationalen Gemeinschaft und mit mir zu tun.“

Schmidt äußerte sich mit Blick auf in diese Richtung weisende Bestrebungen von Milorad Dodik und anderen führenden Vertretern der Republika Srpska.

Die Republika Srpska ist neben der Föderation Bosnien und Herzegowina eine von zwei sogenannten Entitäten, aus denen Bosnien-Herzegowina besteht. Die benachbarte Republik Serbien habe kein Interesse, die Entität mit ihren rund 900.000 Einwohnern als selbstständig anzuerkennen, betonte Schmidt. Die Republika Srpska allein sei zudem weder ökonomisch noch politisch überlebensfähig.

Homepage des Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina: http://www.ohr.int/en/

 

News der Katholischen Nachrichten-Agentur

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