Umfrage: Jüngere für Gesellschaftsdienst - zur Orientierung

Von Paula Konersmann (KNA)

Sozial, ökologisch oder bei der Bundeswehr: Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet ein Pflichtjahr in einem sogenannten Gesellschaftsdienst. Zu diesem Ergebnis kommt der Ehrenamtsmonitor der Malteser, der am Mittwoch in Köln veröffentlicht wurde. Zudem sei das freiwillige, unentgeltliche Engagement für eine Mehrheit zuletzt wichtiger geworden. Die Ergebnisse lieferten Argumente, mehr Verbindlichkeit im Engagement für die Gesellschaft zu schaffen, sagte die Leiterin der Malteser Freiwilligendienste, Barbara Caron. Die offenkundige Bereitschaft unter Jüngeren sollte aufgegriffen werden. Insgesamt sprachen sich 62 Prozent der Befragten für einen verpflichtenden Gesellschaftsdienst aus; unter den Befragten unter 25 Jahren waren es 45 Prozent. Diese hohe Zustimmung unter den Jüngeren bezeichneten die Malteser als überraschend.

Allerdings: In diesen Tagen verlassen wieder hunderttausende Schülerinnen und Schüler die Schule - viele davon ohne klare Perspektive und Vorstellung, was sie machen möchten. Viele Schulabgängerinnen und -abgänger seien nicht einmal volljährig - eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren verschärfen werde, wenn das Turbo-Abi in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern oder SchleswigHolstein langsam auslaufe. 68 Prozent der Befragten erklärten, ein soziales oder ökologisches Jahre könnte Klarheit über die Berufsorientierung geben. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten erklärten, dass ein solches Jahr die Solidarität junger Erwachsener mit der Gesellschaft fördern würde. Auch nannten 62 Prozent die Abhilfe gegen Personalengpässe als Vorzug eines solches Pflichtjahres. 48 Prozent sehen es nach eigenen Worten als notwendig für die Landesverteidigung an. Tatsächlich haben 61 Prozent der Befragten nach eigenen Worten weder freiwillig noch verpflichtend einen entsprechenden Dienst geleistet. Von denjenigen, die einen Dienst absolviert haben, sagten 78 Prozent, dass diese Zeit sie persönlich weitergebracht habe; 60 Prozent haben wertvolle Erfahrungen für das spätere Berufsleben gesammelt. Auch ehrenamtliches Engagement nimmt der Monitor in den Blick: 22 Prozent der Befragten engagieren sich bereits, 41 Prozent können es sich vorstellen. In diesem Bereich sind jüngere Menschen ebenfalls besonders aufgeschlossen, wie es hieß: Nur rund ein Fünftel der Befragten zwischen 18 und 44 Jahren kann sich kein Ehrenamt vorstellen. Als Hindernisse wurden insgesamt am häufigsten gesundheitliche Probleme (37 Prozent) und Zeitmangel (36 Prozent) genannt. Bei der Förderung des freiwilligen Engagements ist aus Sicht der Malteser noch Luft nach oben, etwa durch eine bessere staatliche Förderung, flexible Einsatzzeiten oder eine Anerkennung durch Arbeitgeber. An der Befragung des Portals YouGov im Auftrag der Malteser beteiligten sich im Mai 2.054 Menschen. Die Umfrage ist den Angaben zufolge repräsentativ nach Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Religion.

Und wer es genau wissen will, hier geht es zum ganzen Bericht:
malteser-ehrenamtsmonitor-juni2023.pdf

Und hier finden Sie die Überlegungen der GKS zu diesem Thema:
https://gemeinschaft-katholischer-soldaten.de/themen/allgemeiner-gesellschaftsdienst

 

News der Katholischen Nachrichten-Agentur

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