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Helfer sehen Gesundheitssystem in Afghanistan am Abgrund

KNA

Das Gesundheitssystem in Afghanistan steht nach Einschätzung der Hilfsorganisation Save the Children am Abgrund.

Schon vor den politischen Unruhen war Afghanistan einer der gefährlichsten Orte, um ein Kind zu gebären oder ein Kind zu sein. Was es jetzt bedeutet, ist kaum vorstellbar, sagte der amtierende Landesdirektor von Save the Children in Afghanistan, Thomas Howells, am Dienstag. Die internationalen Geber müssten dafür sorgen, dass Neugeborene, Kinder und Mütter wieder Hilfe erhalten könnten. Seit der Machtübernahme der Taliban vor 100 Tagen seien internationale Zahlungen gestrichen worden, so die Helfer. Diese Einschnitte hätten zu einem Mangel an medizinischem Personal, reduzierten Leistungen und einem schwindenden Angebot an Medikamenten geführt.

Frauen seien vielfach dazu gezwungen, zu Hause zu entbinden, mit wenig oder gar keiner medizinischen Betreuung. Dies gefährde das Leben der Frauen und ihrer Babys, mahnte Howells. Die Zahl der Geburten bleibe in dem krisengeschüttelten Land konstant. Babys, die in den vergangenen 100 Tagen geboren wurden, seien jedoch sehr schwach. Es sei lebenswichtig, dass Mütter und Kinder eine ausreichende Gesundheitsversorgung erhalten: Kein Kind, keine Mutter sollte an vermeidbaren Ursachen sterben müssen. Die Hilfsorganisation setzt nach eigenen Angaben mobile Gesundheitsteams ein, um den am stärksten gefährdeten Kindern sowie Schwangeren und stillenden Müttern eine medizinische Grundversorgung anzubieten.

Howells warnte auch vor einer drohenden Hungerkrise in dem Land: Neugeborene und stillende Mütter seien in diesem Winter einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Unterernährung zu sterben.

News der Katholischen Nachrichten-Agentur

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