Handicap International empört über Landminen in Ukraine-Krieg

Menschenrechtsbeauftragte: Jedes dritte Minenopfer ist ein Kind Berlin

KNA

Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) hat mit Empörung auf den Einsatz von Landminen durch die russische Armee in der Ukraine reagiert. Es handle sich um eine Waffe neuen Typs mit einem seismischen Sensor, heißt es in einer am Montag in München veröffentlichten Mitteilung. Die Minen würden schon durch die Anwesenheit von Menschen ausgelöst, bevor diese darauf träten. „Ihre Reichweite von 16 Metern und die Durchschlagskraft ihrer Splitter sind speziell auf die Augen, den Hals und die Leistengegend ausgerichtet“, erklärte eine HI-Mitarbeiterin. Alle Landminen seien von Natur aus nicht kontrollierbar, aber dieser Typ besonders.

Zum Welttag der Minenaufklärung am 4. April forderte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), eine weltweite Ächtung von Anti-Personenminen und Streumunition. Zudem gelte es, Staaten dabei zu unterstützen, Minen und Kampfmittelrückstände zu räumen, erklärte Amtsberg in Berlin. Die Anzahl der erfassten Todesfälle und Verletzungen durch Minen und Kampfmittelrückstände habe sich zwischen 2013 und 2020 weltweit mit zuletzt 7.073 mehr als verdoppelt.


Landminen, Streubomben und andere explosive Kriegswaffenreste fordern jedes Jahr Tausende Tote und Verletzte - trotz der völkerrechtlichen Ächtung durch die Ottawa-Konvention, die 1999 in Kraft trat. Dieser Konvention traten 80 Prozent aller Länder weltweit bei, darunter die Ukraine - Russland hingegen nicht.

Die Vereinten Nationen machen deshalb seit 2005 am 4. April mit dem Internationalen Tag der Aufklärung über die Minengefahren und der Unterstützung bei der Minenräumung auf die anhaltende Gefahr von Minen und Blindgängern aufmerksam.

 

News der Katholischen Nachrichten-Agentur

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